Andrologie
Von einem unerfüllten Kinderwunsch ist durchschnittlich ungefähr jedes sechste Paar betroffen. Die Ursachen für die ungwollte Kinderlosigkeit liegen dabei etwa zu 40% auf Seiten des Mannes. Bei weiteren 40% ist die Ursache bei der Frau zu suchen und nicht selten liegt eine unglückliche Kombination von männlichen und weiblichen Störungen vor, die die Ursache darstellt. Mit der Diagnose und der Therapie der männlichen Störungen beschäftigt sich das medizinische Fachgebiet der Andrologie. Wir möchten Sie an dieser Stelle bitten, sich Fragen und Unklarheiten kurz zu notieren, um sie gleich im ersten Beratungsgespräch besprechen zu können.
Womit befasst sich die Andrologie?
Andrologie lässt sich wörtlich als „Männerheilkunde" übersetzen. Dieses Spezialgebiet der Medizin befasst sich mit Störungen der Geschlechtsentwicklung und Sexualität des Mannes. Somit ist die Andrologie die männliche Entsprechung der Gynäkologie. Beide medizinischen Fachgebiete sind für heterosexuelle Paare Teil eines Teams, da sich Störungen der männlichen Fortpflanzungsfähigkeit und Sexualität immer auch auf die Partnerin auswirken.
Die Andrologie befasst sich mit Erkrankungen der männlichen Sexualorgane. Die häufigen Krankheitsbilder sollen hier kurz vorgestellt werden. Von einem unerfüllten Kinderwunsch ist ungefähr jedes 6. Paar betroffen. Die Ursachen hierfür liegen zur Hälfte auf Seiten des Mannes.
Die Sektion Andrologie bietet das ganze Spektrum der modernen Diagnosefindung und Behandlung an.
Selbst bei Männern, die keine Spermien in der Samenflüssigkeit aufweisen, kann zum Teil durch operative Verfahren der Wunsch nach einem eigenen Kind erfüllt werden. Eine Verminderung der Sexualhormone kann die Lebensqualität eines Mannes stark beeinträchtigen. In der Sektion Andrologie können die Ursachen für die Verminderung der männlichen Geschlechtshormone herausgefunden und die modernsten und sichersten Therapieverfahren angeboten werden.
Spermagewinnung und Spermienanalyse
Die Spermagewinnung ist nötig, um eine Spermienanalyse (Spermiogramm) erstellen zu können. Bei etwa 50 % aller Paare, die einen unerfüllten Kinderwunsch haben, liegt das Problem (zumindest auch) an der schlechten Qualität der Spermien.
Hygiene und Spermagewinnung
Vor jeder Spermagewinnung ist das äußere Genitale, besonders aber der Penis, die Glans penis und die Präputialhaut sorgfältig zu reinigen. Die Samengewinnung erfolgt normalerweise durch Masturbation in der Praxis. In Absprache mit dem Arzt kann die Samengewinnung auch zu Hause vollzogen werden.
Kondome sind für die Samengewinnung ungeeignet, da sie meist mit spermatiziden Substanzen imprägniert sind. Wir können Ihnen jedoch ein entsprechendes Kondom hierfür mitgegeben.
Wo werden die Spermien gewonnen?
In der Praxis: In unserer Praxis gibt es entsprechende Räume, die für eine ungestörte Samenabgabe eingerichtet sind. Zu Hause: Falls Sie aber - aus welchen Gründen auch immer - Schwierigkeiten haben, das Ejakulat in der Praxis zu gewinnen, gibt es auch immer die Möglichkeit, dieses von zu Hause mit zu bringen und dann den Ejakulatbehälter oder Transport -Kondom, bei unserem Fachpersonal / Biologen abzugeben. Das Sperma sollte aber nicht älter als 30 Minuten sein.Spermiogramm
Eine niedrige Samenzellzahl und Samenzellanomalien können durch Hormonstörungen, anatomische Probleme, immunologische Probleme oder auch durch Umweltfaktoren verursacht werden. Mit dem bloßen Auge ist die Samenqualität nicht zu beurteilen.
Nur durch das Analysieren einer Samenprobe im Labor (Samenanalyse) können Aussagen über die Menge und Qualität der Samenzellen gemacht werden. Die Analyse richtet sich auf die Menge der Samenzellen, deren Beweglichkeit sowie die Form und Lebensfähigkeit der Samenzellen in einem untersuchten Samenerguss. Darüber hinaus kann man diese Probe auch auf mögliche Samenverklumpungen, entzündliche Zellen und den Säuregrad untersuchen.
Es gibt verschiedene Bezeichnungen für ein abweichendes Ergebnis einer Samenanalyse, die wir Ihnen hier kurz erklären möchten:
Azoospermie
Es befinden sich keine Samenzellen im Samen. In manchen Fällen werden in den Hoden noch Samenzellen produziert, aber möglicherweise infolge eines Verschlusses der Samenwege oder einer Funktionsstörung derselben enthält das Ejakulat keine Spermien.Oligozoospermie
Der Samen enthält nur eine geringe Menge an Samenzellen.Asthenozoospermie
Die Samenzellen weisen eine mangelhafte oder verminderte Beweglichkeit auf, d.h. die Schwimmfähigkeit der Spermien reicht möglicherweise nicht aus, um die Eizelle zu erreichen.Teratozoospermie
Es liegt eine Fehlbildung der Samenzellen vor, die deren Fähigkeit zur Befruchtung der Eizelle einschränkt. Wenn gleich mehrere Faktoren von der Norm abweichen, wird die Bezeichnung noch komplizierter. Wenn überhaupt keine Samenzellen im Samenerguss vorhanden sind, kann die Ursache hierfür in einer kongenitalen Anomalie im Aufbau des männlichen Fortpflanzungssystems oder in einem erworbenen Verschluss (Blockade) durch beispielsweise eine Entzündung liegen. Es gibt viele Ursachen für eine verminderte Samenqualität. Im Weiteren finden Sie eine Auflistung der am häufigsten vorkommenden Ursachen für Probleme mit Samenzellen.Spermiogramm
- Verflüssigungszeit (30 Min)
- Verflüssigungszeit (30 Min)
- Nativejakulat-Messung: pH-Wert, Motilität, Spermienkonzentration, Geruch, Volumen (15 Min)
- Eosintest (5 Min)
- Morphologie - Testsimplet (15-30 Min)
- Mar-Test: direkt IgA/IgG (10 Min)
- Peroxidase (10 Min)
Spermauntersuchung - Details
Die Spermauntersuchung (Spermiogramm, mikroskopische Untersuchung des Ejakulats) ist die wichtigste Untersuchung, um die Zeugungsfähigkeit des Mannes abzuschätzen.
Der Samen wird durch Masturbation (nach mindestens dreitägiger sexueller Enthaltsamkeit) gewonnen und im Labor analysiert. Dort wird die Anzahl, die Beweglichkeit und das Aussehen der Spermien beurteilt.
Eine Einschätzung, ob die Spermien die Ursache der Kinderlosigkeit sind, kann nur aus der Summe der Untersuchungen von Qualität und Quantität der Spermien ermittelt werden. Daher ist eine niedrige Spermienanzahl im Ejakulat nicht mit Sterilität gleichzusetzen. In der Regel dauert es in diesen Fällen nur etwas länger, bis die Befruchtung stattfindet. Es kommt jedoch häufig vor, dass die Mehrzahl der Spermien Anomalien aufweist.
Spermiogramm-Inhalt:
1. Ejakulat-Volumen
Das Volumen wird mit einer Meßpipette, einer Einmalspritze oder mit einem Meßzylinder bestimmt. Normwert normosperm: 2 bis 6 ml hyposperm: wiederholt weniger als 2 ml hypersperm: mehr als 6 ml2. pH-Wert
Der pH-Wert kann einfach mit einem Spezialindikatorpapier oder pH-Indikatorstäbchen bestimmt werden. Bei der Bestimmung des pH-Wertes muß das Ejakulat vollständig verflüssigt sein. Normwert: pH-Wert 7,2 - 7,8 pH-Wert > 8,0: Verdacht auf Samenwegsinfektion, akute Entzündung der akzessorischen Geschlechtsorgane pH-Wert < 7,0: chronische Erkrankungen: schwerste chronische Vesikulitis (z.B. Tuberkulose), Verschluß der Ductus ejakulatorii, Agenesie der Bläschendrüsen ( fehlende Zumischung alkalischen Bläschendrüsensekretes)3. Farbe und Konsistenz
Das Ejakulat ist eine weißlich opaleszierende Flüssigkeit von kastanienblütenartigem Geruch. Eine rötliche Verfärbung des Ejakulates weist auf eine Hämospermie oder eine gelbliche Verfärbung des Ejakulates auf Pyospermie. Frisch ejakuliertes Ejakulat ist auf Grund seiner hohen Viskosität für eine Analyse ungeeignet. Normalerweise verflüssigt die Spermaprobe innerhalb von 30 Minuten.4. Motilität
Für die Befruchtung der Eizellen kommen nur die progressiv schnellen Spermatozoen in Frage. Die Beweglichkeit der Spermien (Motilität) wird sofort nach Verflüssigung des Ejakulates, spätestens nach einer Stunde bestimmt. Die Beurteilung der Motilität wird in der Makler-Kammer bzw. in der Neubauer-Kammer improved vorgenommen. WHO-Klassifikation: - schnell linear progressiv bewegliche Spermatozoen - langsam linear progressiv bewegliche Spermatozoen - ortsständige bewegliche Spermatozoen - unbewegliche Spermatozoen5. Spermienkonzentration
Normwert Normozoospermie: 20 bis 250 Mio. Spermatozoen pro ml Ejakulat Oligozoospermie: < 20 Mio. Spermatozoen pro ml Ejakulat Polyzoospermie: > 250 Mio. Spermatozoen pro ml Ejakulat Kryptozoospermie: erst nach Sedimentation entdeckte Spermatozoen (Definition: < 1 Mio. Spermatozoen pro ml Ejakulat) Azoospermie: keine Spermatozoen und Spermatogenesevorstufen im zentrifugierten Ejakulat6. Morphologie
Die Beurteilung der Spermatozoen nach ihrer Morphologie erfolgt auf Testsimplets. Wir unterscheiden die Zahl normaler Spermatozoen von denen mit Kopfveränderungen, Mittelstückdefekte und Schwanzdefekte. Die normale ausgereifte Samenzelle gliedert sich: - in einen ovalen Kopf mit dem Kern und dem Akrosom, - in ein Hals- und Mittelstück mit der Mitochondrienkette - und in ein Schwanzstück. Man findet in jedem Ejakulat neben den normal geformten Zellen auch eine bestimmte Anzahl mißgebildeter. Entsprechend der Gliederung einer Samenzelle unterscheidet man pathologische Veränderungen am: - Kopf, - Mittelstück und am - Schwanzteil. Neben Spermatozoen finden sich im gefärbten Ausstrichpräparat auch Rundzellen. Diese entsprechen unreifen Zellen der Spermatogenese, Degenerationsformen und Phagozyten (Makrophagen), Granulozyten, Lymphozyten und Epithelien.Muster Spermiogramm nach WHO Standard
Hier sehen Sie ein Muster zur Dokumentation über unsere Ejakulat Analyse nach dem WHO Standard.
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